Nach unserer Niederlage gegen Borussia Lichtenberg in der nachgeholten Ansetzung aus der 1.Runde rückte unser Ziel, die DVM U20, ein Stück weiter in die Ferne. Doch unsere Hoffnung und Motivation beeinträchtigte dies keineswegs. Wir würden die restlichen Runden alle gewinnen müssen, aber das ist ohnehin unser Ziel für jede Runde.
Unser nächster Gegner war Empor Potsdam, welche diese Saison wesentlich stärker auftraten und keineswegs zu unterschätzen waren. Und die erste Hürde gab es schon Wochen vor dem Spieltag. Auf Grund der DSAM welche zeitgleich in Magdeburg stattfand und anderweitige Absagen, wurde es zu einer Herausforderung eine Mannschaft aufzustellen. Eine Herausforderung für andere aber keineswegs für unseren Jugendwart Jörg Lorenz. Und dieser fand 6 Legionäre, bestehend aus Luca, Chinguun, Pavel, Veronika, Hannes und Hasan, mit dem klaren Ziel eines Sieges.
Gegen 13 Uhr begann die Runde und der Erste der fertig wurde, war Pavel.
Beim Monatsblitz am Abend davor schwärmte noch ein Matze Schöwel von Pavel und dieser beweist zum wiederholten Mal wieso. In einem aggressiven Gambit, welches die letzten Jahre digital an Aufmerksamkeit gewann (das sogenannte Orthoschnapp Gambit), überlebte der Nachziehende aus Potsdam die erste Welle an Tricks. Wer jedoch Pavel kennt weiß, dass da noch was folgen wird. Und genauso kam es, mit einem wunderschönen taktischen Schlag gewann Pavel eine Menge Material und kurz darauf auch die Partie. 90 Minuten vor Rundenbeginn war Pavel bereits am Spielort, seine Partie sollte nicht viel länger gehen.
Unser Debütant Hannes wurde als nächstes fertig. In einem Dameninder tauschte der Gegner von Hannes sehr schnell sehr viele Figuren. Kurz darauf folgte auch das Remisangebot. Nach kurzer Konsultation mit dem Mannschaftsleiter versuchte es Hannes zwar noch ein wenig, aber da war nix mehr zu holen. Nichtsdestotrotz ein sehr solides Debüt von Hannes in der Jugendbundesliga.
An Brett 4 war Veronika in ein Duell der Systeme verwickelt. Gegen das Londoner System von Weiß wählte Sie den Königsindischen Aufbau. Sehr schnell wurde die Partie jedoch kompliziert, wodurch der Zeitverbrauch von beiden Spielern auch höher wurde. Demzufolge war Veronika in einem komplizierten Mittelspiel gefangen, als die Zeit begann knapp zu werden. So war es aber auch für ihren Gegner. Leider zog Veronika in dieser Phase das kürzere Ende. Erst verlor sie einen Bauern und in dem Versuch, noch einmal Gegenspiel aufzuziehen, fand der Weißspieler einen taktischen Schlag und gewann so die Dame. Eine sehr bittere Niederlage für Veronika, aber wir alle wissen, was die Zeitnot so mit einem machen kann.
Ich, Hasan, bekam es ebenfalls mit einem sehr soliden System zu tun, dem Colle-System. In einer sehr untypischen Eröffnungsphase versuchte ich zwar für Ungleichgewicht zu sorgen, endete aber einer sehr symmetrischen und ausgeglichenen Stellung, wo die Figuren rapide vom Brett verschwanden. In einem sehr ausgeglichenen Läuferendspiel bot ich meinem Gegner remis. Zu dem Zeitpunkt führten wir noch und an allen noch laufenden Brettern sah es gut aus für uns. Dies war auch der Grund weshalb mein Gegner weiterspielte. Doch nur wenige Züge dauerte es dann, bis mein Gegner den spielentscheidenden Fehler machte und ich ließ mich nicht zweimal bitten. Kurz nach der Niederlage an Brett 4, gewann ich und es sah wieder gut aus für uns.
Chinguun an Brett 2 hatte einen Sizilianer auf dem Brett, in dem er lange versuchte Wege zu finden, um in die weiße Stellungen durchzubrechen. In dem Versuch allerdings schwächte er seinen eigenen König. Mit tickender Uhr und angreifenden, weißen Figuren verteidigte sich Chinguun lange zäh. Beide Spieler lebten zu dem Zeitpunkt Vom Inkrement. Zu unserem Pech, schaffte es Chinguun in dieser Phase nicht, dem Ansturm der weißen Schwerfiguren standzuhalten. Auch hier wieder ein Duell, was auch anders ausgehen könnte, aber dass Chinguun trotz der Zeitnot, sich so lange verteidigt hat, verdient Respekt.
Zu dem Zeitpunkt stand es 2,5 zu 2,5 und unsere Hoffnungen lagen auf Luca. Bereits letztes Jahr spielte Luca gegen Leon Sasse (damals bei Kreuzberg) und da ging es remis aus. Diesmal nicjt sagte sich Luca. Mit der sagenumwobenen Orang-Utan Eröffnung ging Luca es dieses Mal an. Luca saß fast die ganze Partie über am längeren Hebel, erst mit viel Druck am Damenflügel und später dann mit den aktivieren Figuren. Beenden tat Luca die Partie mit einem sehenswertem Zusammenspiel von Springer und Dame, welches den offenen, schwarzen König ins Matt trieb.
3,5-2,5 lautet der Endstand. Ein sehr knapper Sieg, welcher auf etwas Glück und einer guten Portion Wille folgte. Die nächsten Runden werden nicht einfacher, aber wir sind definitiv guter Dinge, dass wir auch die nächsten Punkte an uns reißen werden.
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